Urkunden – Detail

Urkunde
Datum / Ort
31.3.1346 / Konstanz
Regest
Die Generalvikare des Bischofs Ulrich von Konstanz geben einen Bericht des Wettinger Dekans Werner zur Abschrift, der Streitigkeiten zwischen dem Abt von Einsiedeln und dem Propst und dem Konvent von Fahr über die Zugehörigkeit der Kirche von Weiningen betrifft. Da keine Partei ihre Ansprüche mit Urkunden belegen konnte, kam es zu einer ausführlichen Zeugenbefragung, die ergab, dass die Kirche von Weiningen seit Menschengedenken Fahr inkorporiert sei.
Kommentar Regest
Regest nach Regesten Fahr, Q88
Überlieferung
A (Original), KAE, D.S.4
Signatur
Titel
Die Generalvikare des Bischofs Ulrich von Konstanz geben einen Bericht des Wettinger Dekans Werner zur Abschrift, der Streitigkeiten zwischen dem Abt von Einsiedeln und dem Propst und dem Konvent von Fahr über die Zugehörigkeit der Kirche von Weiningen betrifft
Inhalt
Die Abschrift wurde am 4. Juni 1813 von P. Sebastian Imfeld beglaubigt.
Enthält auch Registratura Generali Abatis Placidi Nummer 26.
Datierung
31.3.1346
Objekttyp
Rodel (Latein)
Regesten/Editionen
Morel, Nr. 322 (Regest)
Regesten Fahr, Nr. Q88 (Regest)
Text Regest
Die Generalvikare des Bischofs Ulrich von Konstanz geben einen Bericht des Wettinger Dekans Werner zur Abschrift, der Streitigkeiten zwischen dem Abt von Einsiedeln und dem Propst (ohne Namensnennung) und dem Konvent von Fahr über die Zugehörigkeit der Kirche von Weiningen betrifft. Da keine Partei ihre Ansprüche mit Urkunden belegen konnte, kam es zu einer ausführlichen Zeugenbefragung, die ergab, dass die Kirche von Weiningen seit Menschengedenken Fahr inkorporiert sei. Weiter wird darauf hingewiesen, dass dass das Frauenkloster dringend auf diese Einnahmen angewiesen sei, da damit 18 Klosterfrauen, die ohne Besitz aufgenommen werden, versorgt werden. Von anderen Besitzungen bezieht das Kloster nur knapp vierzig Mark Silber. Interessante Zeugenliste.
Kommentar Edition
abweichende Datierung (28. März 1346)
QW I/3, Nr. 631 (Regest)
Text Regest
Die Generalvikare des Bischofs Ulrich von Konstanz geben folgendes als Abschrift: Werner, Dekan von Wettingen, berichtet an die Generalvikare, dass er im Falle des Streites zwischen Abt Konrad von Einsiedeln und Propst und Konvent von Fahr die Urkunden der Inkorporation und Schenkung der Pfarrkirche Weiningen zugunsten des Klosters Einsiedeln oder an den Tisch von Probst und Konvent von Fahr oder deren Abschriften nicht erhalten konnte; um aber trotzdem ihren Auftrag zu erfüllen, habe er geschworene Zeugen verhört und schicke deren Aussagen mit einem besonderen Boten als Vertreter von Propst und Konvent von Fahr, nämlich deren Diener Werner von Cham. Es folgen die Zeugenaussagen von Siegfried Ysenburg, Pfarrer in Lengnau, Jakob Widikon, Kaplan zu Fahr, Konrad, Pfarrer von Würenlos, Johannes von Kloten, Kirchherr von Regensdorf, alle aus dem gleichen Dekanat, Jacob, Meier von Schlieren, und Ritter Johannes von Schönenwerd, die beide in der nächsten Umgebung Fahrs aufgewachsen sind und wohnen, Rudolf, Kaplan in Engstringen, und Konrad genannt Burkarcz von Engstringen, einer Filiale der Kirche Weiningen, Ulrich, Müller in Fahr, Heinrich genannt Kegler von Weiningen, Ulrich genannt Häring und Ulrich, Meier von Engstringen, sowie von Dekan Werner selbst, der während 28 Jahren Pfarrer in Weiningen war. Alle sagen unter Berufung auf eigene Vorfahren, alte Leute und öffentliche Meinung übereinstimmend aus, dass die Kirche Weiningen Fahr inkorporiert sei und der Pfarrer auf dessen Vorschlag von Bischof von Konstanz eingesetzt werde; so sei es auch in den früheren Einsetzungsbriefen gestanden. Das Kloster Fahr sei einst vor mehr als 200 Jahren von Lütold von Regensberg, seiner Frau Judenta und ihrem Sohn Lütold gegründet worden, und das Patronatsrecht der Pfarrkirche Weiningen und der Filiale seien dem Kloster geschenkt und sie nachher von Papste durch den Bischof von Konstanz dem Kloster inkorporiert worden. Das Kloster bedürfe notwendig dieser Einkünfte, da 18 Klosterfrauen, die ohne irgendwelche Geldgabe aufgenommen würden, davon leben müssten und die übrigen Einnahmen kaum 40 Mark betrügen, und der Abt von Einsiedeln wolle die Urkunden nur aus Neid und Feindschaft nicht zeigen. Zur grösseren Sicherheit hat Dekan Werner von Wettingen zum Zeugenverhör Meister C. de Aichhain, Chorherr von Zurzach, mit zwei Notaren beigezogen.